Glocken klingen, Lieder schallen,
Lerchen wirbeln fröhlich drein,
Abendwölkchen weh’n und wallen
Durch den Himmel licht und rein,
Die Ruine steht in Träumen,
Majestätisch durch das Thal
Geht der Strom mit Silberschäumen,
Und ich seh’s – zum letzten Mal! –
Frühling kam im Feierkleide,
Süsse Heimath, dir zurück,
Brachte Augen-Trost und Weide,
Allen bracht’ er Lust und Glück.
Doch der Drang in meinem Herzen
Weiss nicht, was er wünscht, noch will,
Und wenn alle fröhlich scherzen,
Ich nur wandre still, o still! –
Kranich, der mit Ruderflügeln
Schiffst in Lüften blau und hoch,
Findest hinter grünen Hügeln
Heimath wohl vor Abend noch! –
Allen Müden Friede winket
Abends im ersehnten Fort, –
Wenn die Sonn’ im Westen sinket,
Muss ich wandern fort, o fort! –
Schöne Heimath, Gottes Segen
Thau’ auf dich mit reichem Schein! –
Fern von dir, auf allen Wegen,
Immerdar gedenk’ ich dein! –
Klinget, Glocken! Lieder, schallet!
Silbern brause, Strom, durch’s Land,
Und ihr Thränen rinnt und fallet
Unaufhaltsam in den Sand! –