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Dort auf himmelblauen Flügeln
Haucht mich’s an wie Jugendgruβ,
Und der Heimath Sterne spiegeln
Sich im trauten Embachfluβ.
Leite mich auf dunkler Welle
Sagenreicher „Mutterbach“,
Werd’ auf grüner Bergestelle
Altes Wunderleben wach!
Götter, Helden steigen nieder,
Wo das Thal von Dorpat winkt,
Wannemuine, Gott der Lieder,
Dort zur gold’nen Harfe klingt.
Von des Domes Bergeshalde
Tönet sein unsterblich Lied,
Thiere nahen aus dem Walde
Und der Mensch zum Embach zieht.
Schwimmend kommt, anstatt im Rachen,
Kalew’s Sohn, des Ehsten Hort,
Und Allvater braut der Sprachen
Wunderbare Mischung dort.
Längst die alten Götter schwanden,
Nur der Eine, Ew’ge lebt,
Der aus schweren, dunklen Banden
Endlich Dorpat wieder hebt.
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Darum lebe, Geistestätte,
Hoch, du Universitas!
Breiter Strom in tiefem Bette
Ströme ohne Unterlaβ,
Schöpft aus ihm, ihr Baltensöhne!
Horch, vom Dom es wieder klingt:
Alles Hohe, alles Schöne
Und sie alma mater bringt.
Embachstadt, von dir zu scheiden
Mir das Herz von neuem bricht,
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