aus Trotz und Eitelkeit
die schamvergessne Dirne
der Bürgerfrauen Kleid.
Die Haube bunt bebändert,
so kam sie angeschlendert.
Ehrsame Hausfrau’n hatten
sich lange schon beklagt,
der Rat woll’ nicht gestatten,
daβ so ein Weibsbild wagt,
in Damaste und Seiden
den frechen Leib zu kleiden.
Sie wollt’ es nimmer lassen.
Da nahm mit Fug und Recht
des Sonntags auf der Gassen
sie fest der Rutenknecht
und zerrte ihr die Sachen
vom Leib mit rohem Lachen.
Der Plunder riβ wie Zundrr
von derber Faust gepackt,
doch wie ein schlohweiβ’ Wunder
erschien das Mägdlein nackt.
„So schön“... ersticktes Staunen
klang aus der Männer Raunen.
Die Weiblein um den Pfaffen,
die taten freilich dick,
doch in den Söhne Gassen,
des Ehmanns scheuem Blick,
da haben sie gelesen,
wie dumm ihr Tun gewesen.